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FOLGE 4 – Wenn der Himmel Gas gibt

Wenn der Himmel Gas gibt!

Oder: Warum @derdauertester den Verbrauch nicht runter bekommt.

 

Wind von vorn oder von der Seite, überflutete Fahrbahnen durch Starkregen und städtische Kurzstrecken killen jeden Verbrauchs-Rekord.

Der Luftwiderstand ist der größte spritfressende Feind aus der Welt der Physik.
Bläst beispielsweise Starkwind von vorn, kann sich bei gleichbleibendem Tempo der Verbrauch des Wohnmobils mit seinem hohen Aufbau im Vergleich zur Fahrt bei Windstille schnell bis zu drei Litern pro hundert Kilometer erhöhen.

Zweiter, wenn auch etwas kleinerer Spritfresser im Bunde, ist der Rollwiderstand. Der wird zwar durch moderne und  intelligente Konstruktion des Reifens günstig beeinflusst. Aber nicht gerade durch den ungünstigen Zustand einer Fahrbahn-Oberfläche. Schwimmt beispielsweise viel Regenwasser auf der Piste, schiebt jeder Reifen quasi eine stattliche „Bugwelle“ vor sich her. Dieses Wasser beiseite zu drängen kostet deutlich mehr Energie, als freies Rollen auf trockener und ebener Fahrbahn.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Im dänischen Middelfart angekommen war schnell Schluss mit dem Dumping-Verbrauch. Langsamens Gezuckel durch die Kleinstadt und ihre Umgebung, starke Winde mit Böen bis 8 Windstärken und Regenfälle der Extraklasse vermasselten die günstige Vortagesbilanz binnen weniger Kilometer. Neuer Durchschnitts-Verbrauch: 10,7 Liter.

Weiterfahrt bis kurz vor Aarhus/DK bei unveränderter Wetterlage mit viel Regen und Sturmböen.
Trotz Tempolimits von 80km/h auf Landstraßen ließ sich der Verbrauch nicht mehr drosseln.

Nach einer Woche ist es Zeit umzudrehen zum Headquarter in Hannover.
Die Rückfahrt – immerhin fast 500 Kilometer – veränderte den Verbrauch nicht. Trotz konstant reduziertem Autobahntempo von 85 km/h (GPS-Messung). Denn der Gegenwind hatte abermals aufgefrischt.

Ein Blick ins Reise-Tagebuch verriet Vergessenes und erfreute dann doch noch:
Die identische Tour zur gleichen Jahreszeit bei ruhigem und trockenem Wetter hatte vor zwei Jahren noch eine 11.6 in die Verbrauchsanzeige gepixelt.

Nur noch rücksichtslos.

Oder: Warum @derdauertester ab jetzt nur noch Vollgas gibt.

Ab heute ist die Schonfrist vorbei. Denn knapp 3.000 Kilometer Strecke liegen vor uns.
Hannover-Andalusien…
Ab in die Sonne zum Überwintern. Und zwar ganz schnell.

 

Anfang Januar erlaubt der Wetterbericht für diesen Trip nur ein kleines Zeitfenster von weniger als einer Woche. Danach werden Frost und Schneefälle die Passage über die Pyrenäen ausbremsen.  Tagelanger Stillstand im Hochgebirge irgendwo in Nordspanien ist keine gute Perspektive.

Es geht somit nicht mehr um die Ermittlung des kleinsten Diesel-Durstes.  Sondern nur noch um Vollgasfahren gegen die Uhr, wann immer es Tempo-Regeln und Straßenzustände zulassen. Ungute Aussichten für Fahrer & Wohnmobil, täglich mindestens 500 Kilometer abzuspulen. Dazu noch weitgehend mautfrei, was besonders in Frankreich über lange Distanzen zur Challenge zwischen Dörfern und Kreisverkehren wird.

Entspannt Reisen geht wirklich anders. Mit 250 bis 350 Kilometer pro Tag steigt es sich am Ziel relativ ermüdungsfrei aus. Aber tagelang mit dem doppeltem Fahrpensum unterwegs – das schlaucht den Piloten und raubt viel Fahrspaß. Doch es gibt in diesem Januar 2024 keine Wahl.

Die Route:

Start ist in Hannover. Am ersten Tag bis Junglinster/Luxemburg, danach quer durch Frankreich Richtung Atlantik via Vierzon, Bordeaux, bis an die spanische Grenze in Irun. Von dort weiter Richtung über Burgos, Salamanca und Sevilla zum ersten Relax-Ziel Ayamonte kurz vor der portugiesischen Grenze.

Das werden lange 5 Tage mit noch längeren zweitausendsiebenhunderteinundachtzig Kilometern.

Tag 1 – irgendwie ist alles anders

Hannover, Mittwochmorgen.
Um fünf nach Neun steht der Ducato auf der Grube von macOIL zum Motorölwechsel. Mit frischem 0W-30 und neuem Ölfilter rollen wir keine zwanzig Minuten später Richtung A2 unserem Tagesziel Junglinster in Luxemburg entgegen.

Die Autobahn ist schon vormittags recht gut besucht. LKW kämpfen auf langgezogenen Steigungen um ihre Pool-Position – das große Elefantenrennen auf Spur 1 und Spur 2 läuft.
Aus Respekt überlasse ich eigentlich immer die Spur 3 den schnelleren Pkw und Transportern.

Doch heute hat @derdauertester keinen Respekt, er zieht immer wieder ganz links rüber…

…denn vier Veränderungen am Ducato sind auffällig.

 

>>Lies nächste Woche, warum das System am Berg für Schreckmomente sorgt…